Zyklus 8.0 Ausstellung    im Dormitorium_Stift Lilienfeld

von Carl Aigner

GABI MITTERER

österreich klein  „The medium is the message“ hat Marshall McLuhan in den 60er Jahren einmal festgehalten. Gerade die digitale Bildrevolution hat auf neue Weise eine neue Herausforderung für das bildnerische Arbeiten nach sich gezogen. Digitale Bilderwelten beherrschen und manipulieren unsere alltägliche Wahrnehmung wie kein anderes Bildmedium zuvor.

Die Möglichkeiten der Malerei, die Ästhetik des Digitalen in eine andere Bildsprache zu transformieren und diese auszuloten, steht seit vielen Jahren im Fokus der Arbeiten Gabi Mitterers. Dabei geht es ihr unter anderem um den Prozess des „Interpolierens“ der Übersetzung des technisch-algorithmischen Errechnens der Farben für die retinale Wahrnehmung. Es geht um das Potential der Wahrnehmungsdifferenz zwischen digitalen Grafikprogrammen und der Bildmaterialität per se wie etwa der Ölmalerei.

In minutiösen Farbverläufen lotet Gabi Mitterer das Miteinander von Farben aus, ohne auf impressionistische oder expressionistische Dispositive rückzugreifen. Dabei ist die Farbe „grau“ so etwas wie der rote Faden dieser bildnerischen Untersuchungen und Reflexionen. Grau fungiert dabei als Element einer Gewinnung von Identität und Differenz. Fehlpixel und Bildstörungen werden dabei zu Nullpunkten dieser bildnerischen Analyse, indem verschiedenste Farbkontexte ein Spiel mit der Wahrnehmung entfalten und sich jedweder Ideologie einer Natürlichkeit des Sehens verweigern.

Carl Aigner (Auszug aus dem Katalog, "Zyklus 8.0", im Dormitorium Stift Lilienfeld, 2013)

GABI MITTERER

britisch klein “The medium is the message“ as Marshall McLuhan once said in the 60s. Particularly the digital image revolution has brought a new form of new challenges in artistic work. Digital image worlds dominate and manipulate our daily perception more than any other visual media before.

The possibilities of painting and transforming the digital aesthetic into another imagery, testing its boundaries, has been the focus of Gabi Mitterer’s work for many years. Here, among other things, it's about the process of “interpolation” or the translation of complex algorithmic calculations of colours for retinal perception. It’s about the potential of difference of perception between the digital graphic programmes and the painting materiality per se like, for example, oil painting.

In meticulous colour gradients Gabi Mitterer fathoms the combination of colours, without resorting to impressionist or expressionist dispositives. In this case it is the colour grey that runs through those artistic investigations and reflections. Grey functions as an element of achieving identity and difference. Pixel defects and image interference become ground zero of these artistic analyses by playing a game with perception, with various colour contexts and denying any ideology of a "naturalness" of vision.